„Diplomatie statt Waffen und Sanktionen ! – Frieden in der Ukraine/Russland und in Israel/Palästina -„
Dokumentation der Reden –>> unten!
• Zu einem Zeitpunkt, in der jeder Tag ohne Waffenstillstand in der Ukraine unsinniges Blutvergießen in einem für die Ukraine nicht gewinnbaren Krieg fordert
• zu einem Zeitpunkt, wo mit dem Krieg zwischen Israel und der Hamas in Gaza ein kriegerischer Flächenbrand nicht nur im nahen und mittleren Osten droht
• zu einem Zeitpunkt, wo die einseitige Positionierung im Nahost-Konflikt durch Politik und Medien in Deutschland zum internationalen Glaubwürdigkeitsverlust führt
• zu einem Zeitpunkt, wo die Wirtschaftssanktionen gegen Russland zum wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands beitragen
• zu einem Zeitpunkt, wo der deutsche Rüstungshaushalt in ungeahnte Höhen geschraubt wird und zugleich unser Sozialsystem vor dem Kollaps steht
• zu einem Zeitpunkt, wo massenhafter Protest gegen kriegerische Aufrüstung und gegen Sozialabbau gemeinsam geführt werden müssen … (aus der Ankündigung der ‚Zeitung gegen den Krieg‘ Nr.55)
… rufen wir auf zu einer Kundgebung:
„Diplomatie statt Waffen und Sanktionen ! – Frieden in der Ukraine/Russland und in Israel/Palästina -„
am Samstag, den 4. November, um 15 Uhr auf dem Aachener Markt
Mit Redebeiträgen zu beiden Konflikten, zu Antimilitarismus und Neutralität von Staaten, einem Bericht von der Internationalen Friedenskonferenz in Rom, die in der letzten Woche stattfand, sowie Livemusik werden wir unserem Protest Ausdruck verleihen.
Nein zur Kriegshetze unserer Regierung!
Keine Waffenlieferungen in Kriegsgebiete!
Für Waffenstillstand und Friedensverhandlungen – sofort!!!
Veranstalter: Bündnis „Diplomatie statt Waffen und Sanktionen“ (Freie Linke Aachen, Aachener für eine menschliche Zukunft, Arbeitskreis GewerkschafterInnen Aachen, Friedensinitiative Querdenken 241 Aachen)
Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen!
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Hier die Video-Dokumentation von ‚Aachener Report‘ !
Rede von Ansgar:
Liebe Friedensfreunde!
Um das herrschende Narrativ zum Krieg in der Ukraine, dass dieser Krieg mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine am 22. Februar 2022 begann, zu konterkarieren, habe ich in meiner Rede am 7. Oktober den Generalsekretär der NATO, Jens Stoltenberg, zitiert, der im Mai diesen Jahres in einem Interview in der Washington Post‘ gesagt hat: „Der Krieg in der Ukraine hat die NATO grundlegend verändert, aber man darf nicht vergessen, dass der Krieg nicht erst 2022 begonnen hat. Der Krieg begann im Jahr 2014. Und seither hat die NATO die größte Verstärkung unserer kollektiven Verteidigung seit dem Ende des Kalten Krieges durchgeführt.“ (Quelle: https://www.washingtonpost.com/opinions/2023/05/09/interview-jens-stoltenberg-nato-ukraine/ )
Heute möchte ich aus diesem Interview einen weiteren brisanten Punkt ansprechen, der deutlich macht, wie brenzlich die Situation ist: Der Redakteur von der Washington Post hat Stoltenberg gefragt: „Würde ein russischer Angriff auf kritische Infrastrukturen z. B. auf Tiefseekabel, die sich im Besitz von NATO-Mitgliedern befinden, zur Berufung auf Artikel 5 der NATO führen?“ Stoltenberg antwortet darauf ausweichend: „Das muss die NATO entscheiden.“ Allein die Tatsache, dass der Artikel 5 des NATO-Vertrages zur Sprache gebracht wird, bedeutet doch, dass in den USA in der derzeitigen Situation an die Anwendung dieses Artikels 5 gedacht wird. Die meisten von Ihnen kennen sicher die Bedeutung dieses Artikels, der besagt, dass in Fall des Angriffs auf einen NATO-Staat alle NATO-Mitglieder, also auch Deutschland, verpflichtet sind, dem Angegriffenen bei der ‚Verteidigung‘ gegen diesen Angriff militärisch beizustehen. Wie schnell dieser Artikel ins Spiel gebracht werden kann, zeigte der Vorfall, als eine ukrainische Rakete, die – nehmen wir einmal an – ‚versehentlich‘ auf polnischem Gebiet runtergekommen war, und seitens der Ukraine als russischer Angriff auf eine NATO-Land reklamiert wurde. Glücklicherweise haben selbst US-amerikanische Stellen diese Sichtweise dementiert.
Was passieren kann, wenn der Beistandsfall nach Artikel 5 ausgerufen wird, haben wir im Fall ‚9/11‘ erleben müssen. Die USA stellten damals völlig unberechtigt Bin Laden als den Drahtzieher des Attentats auf die Türme des World-Trade-Centers hin und da Bin Laden sich in Afghanistan aufhielt, wurde zum Krieg gegen Afghanistan geblasen und alle NATO-Länder, einschließlich Deutschlands, haben mitgemacht. Das Ergebnis: ein völkerrechtlich absolut unberechtigter Krieg hat 20 Jahre gewütet und Afghanistan unsägliches Leid gebracht.
So etwas darf nicht noch einmal passieren! Nur … was veranlasst den derzeitigen deutschen Kriegsminister – Entschuldigung! – Verteidigungsminister Pistorius im ZDF-Interview am letzten Sonntag zu folgender Aussage? „Ganz wichtig: der Mentalitätswechsel in der Gesellschaft. Wir müssen uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass die Gefahr eines Krieges in Europa drohen könnte. Das heißt, wir müssen kriegstüchtig werden. Wir müssen wehrhaft sein und die Bundeswehr und die Gesellschaft dafür aufstellen.“ Das ist ungeheuerlich!
„wir müssen kriegstüchtig werden“ … Dem fügte er am Dienstag in einem Gespräch mit dem Deutschlandfunk im Hinblick auf den Ukraine-Krieg hinzu: „Es gibt aktuell eine Kriegsgefahr in Europa … durch einen Aggressor; darauf ist die Bevölkerung mental nicht eingestellt. Das muss sich jetzt ändern.[2] Wir müssen in der Lage sein, einen Krieg … führen zu können“ (Quelle: „Deutschland kriegstauglich machen” – GERMAN-FOREIGN-POLICY.com )
Und was passiert nach diesen unverantwortlichen Aussagen in den Mainstream-Medien?! Anstatt dass die ‚vierte Gewalt‘ diesen Kriegstreiber und Rüstungslobbyisten Pistorius in die Schranken weist, legen einige sog. ‚Experten‘ noch eins drauf! So sagte etwa Christian Mölling, Experte für Sicherheits- und Verteidigungspolitik bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, laut Tagesschau:
„Es braucht eben nicht nur Streitkräfte, sondern es braucht tatsächlich auch eine funktionsfähige Rüstungsindustrie. Und es braucht vor allen Dingen das Verständnis der Bevölkerung, einen möglichen Krieg tatsächlich mitzutragen. (…) Es braucht eine große Anstrengung, eine sicherheitspolitische Dekade, in der man versucht, nicht nur die Bundeswehr, sondern die Bundesrepublik insgesamt kriegstauglich zu machen.“
Das ist eine Kriegsrhetorik, die an die schlimmsten Zeiten Deutschlands vor und im 2. Weltkrieg erinnert, den ich übrigens hautnah erlebt habe!
Wie skrupellos westliche Kriegstreiber agieren, möchte ich anhand von Aussagen des SchweizersJacques Baud in einem Interview mit der Zeitung ‚Zeitgeschehen im Fokus‘ aufzeigen: – Jacques Baud war Oberst der Schweizer Armee. Er arbeitete für den Schweizerischen Strategischen Nachrichtendienst, unter anderem auch für die Nato in der Ukraine und ist Autor mehrerer Bücher über Nachrichtendienste, asymmetrische Kriegsführung, Terrorismus und Desinformation. –
Auf die Frage von ‚Fokus im Zeitgeschehen‘:Wie hat sich die militärische Lage seit der ukrainischen Sommeroffensive entwickelt? antwortet Jacques Baud:Die USA waren sich im Klaren, dass die Offensive keinen Erfolg haben würde. Die Situation wurde mit einem Kriegsspiel durchgespielt. Es hat gezeigt, dass das keinen Erfolg bringen wird. Die USA haben die Ukraine in die Offensive gegen die Russen einsteigen lassen, wohl wissend, dass sie verlieren wird. Das zeigt den Zynismus der westlichen Länder gegenüber der Ukraine.
Auf die Frage: „Warum ließen die USA die Ukraine mit der Frühjahrsoffensive in dieses Desaster laufen? antwortet Baud: „Das Ziel der westlichen Länder war nicht der Sieg der Ukraine, sondern die Niederlage Russlands. Das scheint zunächst das Gleiche zu sein, aber es gibt einen Unterschied. Der Ukraine geht es darum, das Territorium zurückzuerobern. Das ist verständlich.Im Westen ist die Zielsetzung etwas anders. Schon am Anfang – das weiss man aus Aussagen der Rand-Cooperation im Frühling 2019 – war es das Ziel der USA, einen Sturz der Regierung in Russland zu erreichen. Man wusste und weiß, dass die Ukraine nicht die Stärke und auch nicht die Fähigkeit hat, die Russen militärisch zu besiegen. Aber man war überzeugt, dass ein längerer Krieg die russische Bevölkerung beeinflusst. Man erwartete in diesem Krieg eine Ermüdung der Russen. Am Schluss sollte der verlängerte Krieg eine politische Krise auslösen, die zum Sturz der jetzigen Regierung führen sollte.“
(Quelle: Nr. 14 vom 3. Oktober 2023 – Zeitgeschehen im Fokus (zeitgeschehen-im-fokus.ch) )
Die US-geführte NATO benutzt also skrupellos das ukrainische Volk, um einen Regime-Wechsel in Moskau zu erreichen, was ihnen nach meiner Überzeugung nicht gelingen wird. Und das ist gut so!
Zum Schluss möchte ich aus aktuellem Anlass noch auf einen schier unglaublichen Vorgang eingehen:
Am 14. Oktober erscheint in der ‚Berliner Zeitung‘ von einem gewissen Thilo Mischke ein Artikel mit dem Titel: „Antisemitismus ist nicht nur ein muslimisches Problem – sondern auch ein deutsches“. Dort schreibt Mischke: „Der Terror der Hamas ist keine Eskalationsstufe, nein, es ist einfach nur eine andere Ausdrucksform. Die widerlichste, verachtungswürdigste von allen, der heimtückische Mord, das Massaker. Aber der Hass, er hat dieselbe Wurzel: Antisemitismus. Jeder, der sich jetzt nicht klar gegen Antisemitismus positioniert, macht sich mitschuldig. Die Anti-Corona-Demonstranten sind ebensolche Antisemiten.“ Das ist Verleumdung übelster Art! Hunderttausende haben zu Recht gegen die sog. ‚Corona-Maßnahmen‘ demonstriert – in Berlin aber auch Tausende hier in Aachen. Meine Frau und ich haben daher die Staatsanwaltschaft Berlin aufgefordert zu prüfen, ob gegen diesen Thilo Mischke Strafanzeige erhoben werden muss wegen Verleumdung, strafbar nach §187 StGB, oder gar wegen Volksverhetzung, strafbar nach §130 StGB.
Es wäre sicher nicht verkehrt, wenn das noch weitere Betroffene tun würden.
Ich danke Ihnen!
Aachen, den 4.11. 2023, Dr. Ansgar Klein
Rede von Robert:
Es gilt das gesprochene Wort
Liebe gegenwärtigen und zukünftigen Friedensfreunde und Friedensfreundinnen,
Ein Wort vorab: Wenn im folgenden von Israel die Rede ist, so ist damit in allen Fällen die Politik der jeweiligen israelischen Regierung gemeint.
Wer sich zum Nähen Osten auessert, betritt vermintes Feld: historisch, religiös, wirtschaftlich, politisch und ideologisch..Ein Feld, auf dem traditionell die Supermacht USA dominiert, aber auch Staaten in der Region, nicht nur arabische Länder wie zum Beispiel der Iran, mitmischen und sich Großmächte wie Russland und neuerdings diplomatisch die VR China tummeln.
Ein vermintes Feld: auch ein Eldorado für das internationale Finanzkapital und die weltweite Waffenindustrie, mit vermutlich etlichen Atomraketen in Bershewa in Israel, das wohlweislich nicht dem Atomwaffensperrvertrag beigetreten ist. Und wer weiss, wie weit die Atomwaffenpläne der Mullahs im Iran trotz der Sanktionen gediehen sind?
Und können wir den Beteuerungen von Nasralla von der shiitischen Hizbollah, der „Partei Gottes“ aus dem Libanon, wirklich trauen? Wirkt das verminte Feld nicht dann doch wie ein Pulverfass für den 3. Weltkrieg?
Es war aufgrund der Geschichte, auch wegen der Progrome gegen Juden richtig, dass die Westmächte, vor allem GB, mit der Balfour-Declation von 1917 eine „Heimstatt“ für alle Juden schaffen wollte. Es stimmt, dass die Shoa, die Ermordung von Millionen europäischer Juden durch Nazideutschland, zusammen mit der zionistischen Ideologie die Gründung des Staates Israel beschleunigt hat.
Aber es ist nicht richtig, es.verstoesst gegen ein friedliches Zusammenleben zwischrn Israelis und Palästinensern, dass die israelische Regierungen auf Kosten der Palästinenser seit 1948 die Grenzen immer mehr im langfristigen Sinne eines „Eretz Israel,“ eines Gross-Israel, nach aussen verlegt haben! Auf Kosten der Palästinenser/innen!.Auch bei linken Zionisten wie dem ehemaligen Bürgermeister der Stadt Jerusalem, Teddy Kollek, ein zeitweiligen Kibbuzim von der sozialdemokratischen Arbeitspartei, kommen in seiner Biographie bezeichnenderweise die Palästinenser so gut wie gar nicht vor.
Der Zionismus bedeutete vor und nach der Gründung des Staates Israel die massive Landnahme, die Enteignung von Palästinensern, auch wenn es stimmt, dass vereinzelt in der. Vergangenheit Palästinenser ihr Land an Isrealis verkauft haben. Diese Landnahme bedeutet die. Enteignung und Vertreibung von Millionen Palästinensern, die nach dem gewaltsamen Verlust ihrer Heimat dann ihr miserables Leben in Flüchtlingslagern im Libanon, in Jordanien anderswo fristen mussten. Und das alles bis auf den heutigen Tag!
Es ist und bleibt ein schreiendes Unrecht, dass fanatische, religionsbesessene jüdische Siedler, vornehmlich aus USA stammend, immer mehr Palästinenser aus der Westbank vertreiben. Wann haben schon deutsche Medien jemals vom „Tag des Bodens“ berichtet, an dem die Palästinenser/innen gegen die permanente Enteignung protestieren? Welcher Deutsche weiss, dass die Israelische Wasserbehörde der Westbank buchstäblich das extrem kostbare Wasser abgräbt.
Und wer weiss hierzulande, dass faktisch durch Schikanen israelischer Besatzungsbeamter Palästinenser/innen in der Westbank extrem lang zu andere Orten unterwegs sind und reihenweise bestimmte Straßen nicht befahren dürfen? Sind dies etwa nicht trotz des uneingeschränkten Wahlrechtes für Palästinenser in Israel Kennzeichen von Apartheid?
Ja, Gamal Abdel Nasser wollte wohl 1967 im Sechstage-Krieg die Isrealis dem Vernehmen nach ins Meer werfen, aber was ist jetzt dran mit den angeblichen Geheimplänen des israelischen Verteidigungsministeriums, das israelischen Medien gemäß vorsehen soll, die Palästinenser aus dem Gazastreifen über Rafa in die Negev- Wueste zu vertreiben?
Ja, es ist überall vermintes Gelände: Die israelische Regierung hat das Recht auf Selbstverteidigung, aber sie hat kein Recht auf potentiellen Völkermord im Gazastreifen. Die israelische Armee, die Gaza bombardiert und die einen Boden-Einsatz gestartet hat, nimmt im Übermaß zivile Opfer im Gazastreifen, es sind mittlerweile 10000, billigend in Kauf, darunter besonders viele Kinder, was alles natürlich auch mit der extremen Bevölkerungsdichte zu tun hat, aber keine Entschuldigung für das skrupellose Vorgehen der IDF sein soll.
Andererseits habe ich auch ein starkes Mitgefühl für die Familien von der HAMAS ermordeten israelischen und nicht-israelischen Zivilisten und für due entführten Geiseln und ihre Familien in Israel.
Die HAMAS ist keineswegs eine Befreiungsorganisation, wie es kürzlich die Mehrheit einer Friedenskonferenz in Rom beschossen hat. Sie ist eine Widerstandsorganisation, die im Gazastreifen als Wohltätigkeitsorganisation bei den Bewohnern im Gazastreifen begonnen hat und deshalb zunächst sehr beliebt war.
Die HAMAS ist auch deshalb so stark geworden, weil das Vertrauen der Palästinenser in die korrupte Fatah und insbesondere in den Vorsitzenden der palaestinensischen Autonomiebehörde Abu Abbas massiv gesunken ist. Aber die sunnitische HAMAS ist, ähnlich wie die shiitische Hisbollah, eine fundamentalistische, islamistische Organisation mit absolutem, militanten Willen zur Macht. Die HAMAS wendet auch terroristische Methoden gegen Unbewaffnete an und hat im Gazastreifen nachweislich diktatorisch regiert und die Fatah mit Waffengewalt vertrieben.
Und nochmals: Sie hat Israelis und nicht-israelische Zivilisten ermordet und entführt. Ich begrüße trotzdem ausdrücklich die Initiative Moskaus, die mit der HAMAS wegen der Geisekn verhandelt. Allein: der terroristische Angriff der islamistischen HAMAS gibt Tel Aviv jedoch noch lange nicht das Recht, der Bevölkerung in GAZA Wasser, Strom und Lebensmittel auch nur zeitweise vorzuenthalten und nochmals: überproportional zivile Opfer in Kauf zu nehmen. Die einzige Norm für einen Staat ist das Völkerrecht und sind die Menschenrechte. Das Recht auf Selbstverteidigung eines Staates darf niemals zum Völkermord führen!
Ich unterstütze deshalb die von der überwältigenden Mehrheit von 120 UNO- Staaten verabschiedete Resolution für einen sofortigen Waffenstillstand aus humanitären Gründen.
Nur eine Zwei-Staaten-Lösung im Geiste des Osloer Abkommens von 1996, im Geiste der Versöhnung von Izhak Rabin und Yasser Arafat, kann einen Ausweg aus der schier endlosen Spirale der Gewalt bilden. Es stimmt: Die Religionsausübung ist ein Menschenrecht, aber es gibt keinen Grund für die Gründung von Gottesstaaten, weder in Israel noch in Palästina, wie sich das manche politische Extremisten auf beiden Seiten wünschen.
Der Nahe Osten ist vermintes Gelände, allenthalben:Wir dürfen hingegen keine gute Mine zum zutiefst bösen Spiel der Mächtigen machen, insbesondere der USA, im Nahen Osten für das gegenseitige Auslöschen von beiden Völkern, die im Grunde Brudervölker sind!
Wir fordern deshalb: verhandeln statt schießen, das sofortige Verbot von Waffenexporten in den Nahen Osten
Wir fordern hier und heute einen sofortigen Waffenstillstand. Ich rufe Euch zum Schluss zwei magische, fast gleichlautende Worte zu.: Shalom und Salem, fuer den Frieden in Israel und Palästina, ich danke Euch!
Rede von Rosemarie:
Brüder und Schwestern!
Für die Palästinenser gibt es keinen Frieden. 75 Jahre Besatzung und die Situation wurde immer schlimmer. Selbst nach dem Oslos II-Abkommen gibt es für Israel und Palästina keinen Frieden, weil die israelische Regierung ihre alte Besatzungspolitik gegenüber der indigenen Bevölkerung, der Palästinenser, fortsetzt: Bewachung, Kontrolle, Einschränkung, Ausbeutung, Dominanz, Kolonisation, Enteignung, Apartheit.
„Auch Besatzer tragen gegenüber der besetzten Bevölkerung Verantwortung.“
Die israelische Regierung hat die völlige Kontrolle über das Land.
Israel bestimmt die Wasserpolitik, hat die Kontrolle über die Wasserversorgung. Trinkwassernot und Wasserknappheit erschweren die Lebens- und Arbeitsbedingungen, machen Selbstversorgung und ein wirtschaftliches Fortkommen unmöglich.
„Wovon sollen die Palästinenser leben, wenn es nicht genug Wasser für die Entwicklung einer Industrie und Landwirtschaft gibt?“
Es bestehen Restriktionen für den Export von landwirtschaftlichen Gütern. Die Stromversorgung und die Telekommunikation unterliegen ebenfalls israelischer Kontrolle.
Unter dem Vorwand der Sicherheit der Siedler, des Straßenbaus, der Siedlungserweiterung, Zoneneinteilung, Schutz der Naturressourcen etc. wird palästinensisches Land und Besitz enteignet und zerstört. Die Schließung der besetzten Gebiete in eine Art Haftlager.
Durch die Abriegelung der besetzten Gebiete fielen in der Westbank die Einkommen um 1/3 und im Gaza um die Hälfte.
Jeder, der aus den besetzen Gebieten ins Ausland reisen will, braucht eine israelische Genehmigung und kein Palästinenser kann ohne israelische Genehmigung in die autonomen Gebiete einreisen.
Die palästinensische Selbstverwaltungsbehörde hat keine rechtlichen Befugnisse bezüglich der Israelis und der israelischen Siedlungen. Die palästinensische Seite muß auch Veränderungen in seiner Bevölkerungsstatistik und Wohnortwechsel eines jeden Bürgers mitteilen.
In den besetzten Gebieten besteht Pressezensur. Schikanen, Demütigungen, Provokationen, willkürliche Verhaftungen, Folterungen und Todesfälle, auch an Kindern
bestimmen den Alltag der palästinensischen Bevölkerung.
Erst während der Intifada 1987, nach der Gründung einiger Menschenrechtsorganisationen wie Betselem wurden sogar Folterungen in einem der offiziellen Fernsehkanäle gezeigt.
Die Konvention über die Menschenrechte ( Es gibt keine Ausnahmesituation, die Folter rechtfertigt), die auch Israel unterzeichnete, wird durch israelische Gerichte ignoriert mit dem Argument, daß man durch Folter Informationen abpressen und so weitere Anschläge verhindern kann.
Es geschieht Folter im Namen des Friedens.
Trotz des Oslo-Abkommens gibt es die sogenannte Administrativhaft, eine israelische Freiheitsstrafe für Palästinenser ohne Anklage und Gerichtsverfahren.
Jetzt fallen Bomben. Zu Beginn des Krieges wurde bereits alle 15 Minuten ein palästinensisches Kind getötet. Seit Kriegsbeginn sind schon 11.000 Menschen getötet worden, in der Mehrheit Frauen und Kinder.
Durch die Massenbombardements in Gaza findet eine beispiellose Vernichtung von Menschenleben statt. Zur selben Zeit steht die Westbank unter militärischer Besatzung. Auch hier über 1000 Tote, Verletzte und über hundert Verhaftungen.
Kriegverbrechen werden durchgeführt ohne Strafverfolgung.
Kinder, Frauen, Männer, Krankenhäuser, Flüchtlingslager, Wohnhäuser und -blocks, Schulen und Kirchen werden angegriffen, nur weil die israelische Regierung sich auf das Recht auf Selbstverteidigung bezieht.
Es geschieht, weil es zur israelischen Staatspolitik geworden ist.
Wir trauern um die getöteten Israelis vom 7. Oktober.
Aber dieses Geschehen hat eine Vorgeschichte und rechtfertigt nicht den Genozid an der palästinensischen Bevölkerung. Israelische Aggressionen gegenüber den Palästinensern gingen dem „Angriff“ voraus. Zu Beginn des Jahres 2023 sind bei einer Razzia durch die israelische Polizei im Westjordanland über 200 Palästinenser ums Leben gekommen, Übergriffe durch Siedler und einige Tage vor dem 7. Oktober fanden Beleidigungen gegenüber den Moslems und Vertreibungen an der Al-Aqsa-Moschee durch israelische Siedler statt.
„Was wir jetzt sehen, ist einen Folge falscher Politik (der Besatzer, aber auch der internationalen Politik) und die palästinensische Bevölkerung zahlt den Preis.
Es findet eine kollektive Bestrafung statt.
Solange die israelische Regierung die Palästinenser als Tiere bezeichnet, ist das eine Entmenschlichung und Dämonisierung.
Die Palästinenser haben nur die Wahl, sich in die Wüste Sinai vertreiben zu lassen oder getötet zu werden.
Was tut die EU und der restliche Westen? Sie verurteilen nicht die israelische Gewalt, das Kriegsverbrechen an der palästinensischen Bevölkerung.
Sollen wir Recht anwenden oder wegschauen? Soll Gaza die Grabstätte für Kinder, der Menschenrechte und des Völkerrechts werden?
Wir stehen auf.
Wir stehen für Menschlichkeit, die Würde des Menschen, der Menschenrechte und des Völkerrechtes.
Alle Palästinenser und Israelis haben ein Recht auf Leben in Würde, Frieden, Freiheit und Sicherheit.
Dieser Krieg muß sofort enden.
Wir fordern sofortigen Waffenstillstand und unparteiische Verhandlungspartner, die sich wirklich für Frieden und die Errichtung eines souveränen Palästinas einsetzen.
„Laßt uns wie Menschen leben und nicht wie Tiere. Das ist die Lösung.“
Das ist die Aussage eines Palästinensers.Wir fordern eine Ende der Apartheid gegenüber der palästinensischen Bevölkerung durch die israelische Regierung, ein Ende der Besatzung und ein Ende der Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Wir stehen zu dem palästinensischen Volk und allen unterdrückten Völkern dieser Erde.
Jeder Mensch hat ein Recht auf auf Leben, ein menschenwürdiges Leben, in Frieden,
Liebe, Freiheit, Menschlichkeit, Respekt, Recht und Sicherheit.
Laßt uns den Weg des Friedens, des Mitgefühls, des Verstehens, der Verbundenheit, der Kooperation gehen.
Bleibt stark und verliert nicht den Mut und die Hoffnung und die Liebe und den Frieden im Herzen!
Danke!