Samstag, 3. Juni, 11. Anti-Ukraine-Krieg-Demo
Dokumentation –>> unten!
„Das Morden geht weiter, weil die US-Waffenindustrie es will.“ so ist der Artikel von Oskar Lafontaine überschrieben, der kürzlich in den ‚NachDenkSeiten‘ erschienen ist. Darin berichtet Lafontaine von einer ganzseitigen Anzeige in der „New York Times“ von 14 hochrangigen US- Sicherheitsexperten zum Krieg in der Ukraine, in der die Autoren Präsident Biden aufrufen, seine „volle Macht zu nutzen, um den Russland-Ukraine-Krieg schnell und diplomatisch zu beenden, insbesondere angesichts der ernsten Gefahren einer militärischen Eskalation, die außer Kontrolle geraten könnte“.
Diesem Aufruf sollten wir uns alle anschließen und entsprechend Bundeskanzler Scholz auffordern, alles in seiner Macht Stehende zu tun, damit der Krieg in der Ukraine schnell und diplomatisch beendet wird. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, durch ihre Teillnahme an der Demonstration des Bündnissses ‚Diplomatie statt Waffen und Sanktionen’*) am Samstag, 3. Juni, 15 Uhr ab Elisenbrunnen dieser Forderung Nachdruck zu verleihen. Die Demonstration ist polizeilich angemeldet.
*) ‚Aachener für eine menschliche Zukunft‘, Freie-Linke-Aachen, Friedensinitiative-Querdenken241-Aachen, AK-GewerkschafterInnen Aachen
Dokumentation:
Gedicht:
Jolies Heij:
Die Herren dieser Welt
Als der freie Wille unterdrückt
und die Meinungsverschiedenheit abgeschafft war,
alle Stupsnasen gleichgemacht und in dieselbe Richtung zeigten,
und auch ungeeignet waren, um Unrat zu wittern,
als alle Fische in die gleiche Richtung schwammen
direkt in die Falle des Scheinsichterheitsnetzes
und über alle Berge waren.
Als die Demokratie uns verliess
und der Rechtsstaat ihr folgte,
als die Medien zu Hoflieferanten
einer ideologisch kontaminierten Sprache wurden,
als die Bauern und Angestellten sich geweigert
das Geringste noch zu tun
sprach der Landesherr betroffen
dann ist Polen offen und unser Kriegskartell gefährdet.
Wir sind die Herren dieser Welt,
die gesiegt zu Meer und Land,
wer sich uns entgegenstellt,
kommt an die Wand.
Als die Löwen abgezogen
und die Tiger ihnen folgten,
als die WEF-Wölfe heulten von Klimaschutz, Energiewende,
grünem Wandel, Stickstoffmist, Happyhour Armut, Sowchosenparadies,
als der letzte Hahn sich rüstete,
kamen Bauern, Querbürger, Stupsnasige, Wappies
und noch andere Empörte,
da antworteten die Herren dieser Welt mit Gewalt
und sie forderten für Geld
dass man ihnen Treue hält.
Aber als das Feuer in ihren Augen entflammte,
rangen Frauen ihre Hände,
liefen Männer bis ans Ende,
bis ans Ende dieser Welt,
und sie schworen Aufstand und Aufruhr
bis kein einziger Pfeiler
des Fürstenpalastes noch stand,
die Waffendepots leer und die NATO-Büros verlassen waren.
Und ihre Wut vertrieb die Sterne am Westfirmament,
und sie folgten all den Tauben und Möwen,
und sie vertrieben all die Herren,
all die Herren dieser Welt.
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Rede von Ansgar Klein:
Liebe Friedensfreunde!
Ich möchte meinen Beitrag heute mit einem mindestens 75 Jahre alten Zitat von Mahatma Gandhi beginnen. Gandhi wurde damals von einem Journalisten gefragt: „Was halten Sie von der westlichen Zivilisation?“ Gandhis Antwort: „Ich finde, das wäre eine gute Idee.“
Wo befindet sich heute die sog. ‚Westliche Zivilisation‘? Im Krieg! im Krieg der US-geführten NATO gegen Russland, der eigentlich schon 1999 mit der NATO-Osterweiterung begann! Das ist nicht nur meine Meinung! In einer kürzlich in den New York Times erschienenen ganzseitigen Anzeige von 14 renommierten US-amerikanischen Sicherheitsexperten heißt es dazu: „Doch die Pläne und Maßnahmen zur Ausweitung der NATO bis an die Grenzen Russlands schürten die russischen Ängste. Und die russische Führung hat diesen Punkt 30 Jahre lang betont. Ein Versagen der Diplomatie hat zum Krieg geführt. Jetzt ist Diplomatie dringend erforderlich, um den russisch-ukrainischen Krieg zu beenden, bevor er die Ukraine zerstört und die Menschheit gefährdet.“
Diese äußerst aufschlussreiche Anzeige hat Oskar Lafontaine zum Anlass genommen, in den ‚NachDenkSeiten‘ einen Artikel zu schreiben, den er übertitelte: „Das Morden geht weiter, weil die US-Waffenindustrie es will.“ Das klingt übertrieben, doch Lafontaine beweist diese These anhand der Aussagen, die er dieser Anzeige der 14 Sicherheitsexperten in der ‚New York Times‘ entnommen hat. Weil das so brisant ist und direkten Bezug zum Krieg in der Ukraine hat, möchte ich daraus zitieren:
„Warum beharrten die USA trotz vieler Warnungen auf der Erweiterung der NATO? Die Experten geben in der Anzeige auf diese Frage folgende Antwort: „Der Profit aus den Waffenverkäufen war ein wichtiger Faktor. Angesichts des Widerstands gegen die Nato-Erweiterung gründete eine Gruppe von Neokonservativen und Top-Managern von US-Waffenherstellern das US-Komitee zur Erweiterung der NATO. Zwischen 1996 und 1998 haben die größten Waffenhersteller 51 Millionen US-Dollar (das entspricht heute 94 Millionen US-Dollar) für Lobbyarbeit und weitere Millionen für Wahlkampfspenden ausgegeben. Aufgrund dieser Großzügigkeit wurde die NATO-Erweiterung eine schnell beschlossene Sache, woraufhin US-Waffenhersteller Waffen im Wert von vielen Milliarden Dollar an die neuen Nato-Mitglieder verkauften. Bisher haben die USA militärische Ausrüstung und Waffen im Wert von 30 Milliarden US-Dollar in die Ukraine geschickt, wobei die Gesamthilfe für die Ukraine 100 Milliarden US-Dollar übersteigt. Krieg, so heißt es, ist ein Geschäft, eines, das für einige wenige Auserwählte besonders profitabel ist.“ Soweit das Zitat aus der Anzeige. Lafontaine sagt dazu: „Spätestens jetzt sollten doch die deutschen und europäischen Vasallen umdenken. Schon Eisenhower hat in seiner Abschiedsrede auf die verhängnisvolle Wirkung des Militärisch-Industriellen Komplexes auf die US-Politik hingewiesen. Der Ukraine-Krieg und viele andere US-Kriege sind letztendlich ein Ergebnis der Gewinnsucht der US-Waffenindustrie, die bekanntlich den Kongress und den Senat beherrscht. Jetzt trommeln sie schon für einen Krieg gegen China.
Wie viele Millionen Menschen müssen noch sterben, bis die Welt zur Besinnung kommt. Und wann merken die Europäer und die deutschen Politiker, an erster Stelle die Grünen, dass sie im Ergebnis nichts anderes sind als der verlängerte Arm der US-Waffenindustrie?
Wir müssen uns aus der Bevormundung der USA und der US-Waffenindustrie lösen, um Sicherheit in Europa und eine friedlichere Welt zu schaffen.“
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass selbst Kissinger, der in seiner aktiven Zeit sich durchaus das Prädikat ‚Kriegstreiber‘ verdient hat, altersweise geworden zu sein scheint – er wurde vor einer Woche 100 Jahre alt – und er hat zur Aufnahme der Ukraine in die NATO, die Selenskyj ja vehement fordert, eine durchaus vernünftige Meinung. Lafontaine zitiert Kissinger aus einem Artikel in der „Zeit“, der kürzlich erschienen ist: „Ich (also Kissinger) habe schon 2014 ernste Zweifel an dem Vorhaben geäußert, die Ukraine einzuladen, der NATO beizutreten. Damit begann eine Reihe von Ereignissen, die in dem Krieg kulminiert sind. Das rechtfertigt den Krieg nicht, aber ich (also Kissinger) war damals der Auffassung und bin es heute noch, dass es nicht weise war, die Aufnahme aller Länder des ehemaligen Ostblocks in die NATO mit der Einladung an die Ukraine zu verbinden, ebenfalls der NATO beizutreten. Die Ukraine wäre am besten neutral geblieben. Denn es macht einen erheblichen Unterschied, ob die Grenze zwischen den Sicherheitszonen Europas und Russlands an der Westgrenze der Ukraine verläuft, oder ob sie an der Ostgrenze der Ukraine liegt, etwa dreihundert Meilen vor Moskau. Ich habe damals in vielen Artikeln geschrieben, die Ukraine solle nicht der Vorposten des Westens oder Moskaus sein, sondern eine Brücke zwischen beiden Seiten.“
Dieser Meinung Kissingers können wir uns nur voll anschließen!
Als ich allerdings gestern in den ‚DeutschenWirtschaftsNachrichten‘ las: „Nato-Chef Stoltenberg gab am Donnerstag in Oslo bekannt, dass alle Mitgliedsstaaten sich darin einig seien, die Ukraine in das Militärbündnis aufzunehmen.“ da stockte mir der Atem! Das ist gleichsam eine weitere Kriegserklärung der NATO gegenüber Russland!
Weiter heißt es in der Nachricht zu der Stoltenberg-Erklärung: „Zuvor müsse jedoch der Krieg gegen Russland gewonnen werden.“ Hier gibt Stoltenberg implizit zu, dass der Krieg in der Ukraine ein Krieg der NATO ist.
Weiter heißt es in der Nachricht: „Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert derweil von seinen Verbündeten weitere militärische Unterstützung. Konkret benötige die Ukraine Patriot-Abwehrraketen und moderne Kampfjets, um den Kampf gegen Russland zu gewinnen.“
Eugen Drewermann hat vollkommen Recht, wenn er die NATO „das aggressivste Militärbündnis der Welt“ nennt. Angesichts des NATO-Krieges in der Ukraine, der beschlossenen Aufnahme der Ukraine in die NATO und des in diesem Sommer bevorstehenden größten Luftkriegsmanövers seit Ende des Kalten Krieges in Europa, genannt „Air Defender 23“, dessen Drehscheibe Deutschland sein wird, ist es allerhöchste Zeit den Ruf: „NATO raus!“ und „raus aus der N ATO!“ unüberhörbar laut werden zu lassen. – Wir haben da einiges an Werbematerial für diese Forderungen anzubieten! –
Zum Abschluss möchte ich noch einmal auf das anfangs zitierte Inserat in der ‚New York Times‘ zurückkommen, in der die Sicherheitsexperten Präsident Joe Biden auffordern, „seine volle Macht zu nutzen, um den Russland-Ukraine-Krieg schnell und diplomatisch zu beenden, insbesondere angesichts der ernsten Gefahren einer militärischen Eskalation, die außer Kontrolle geraten könnte.“ Dieser Forderung können wir uns nur voll anschließen und entsprechend Olaf Scholz auffordern, seine volle Macht zu nutzen, um den Russland-Ukraine-Krieg schnell und diplomatisch zu beenden!
Meine Frage an die Runde: Wer stimmt dieser Forderung an Olaf Scholz zu?
Leider ist es ziemlich unrealistisch zu denken, Scholz würde diese Forderung umsetzen, doch sollten wir vielleicht auch mit einer Anzeige ein Zeichen setzen, in der wir den Bundeskanzler auffordern, das Friedensgebot, wie es in unserem Grundgesetz und im 2+4-Vertrag festgeschrieben ist, zu befolgen, insbesondere jetzt in Bezug auf den Krieg in der Ukraine.
Wer würde eine solche Anzeige – auch finanziell – unterstützen?
Wir werden das per Rundmail organisieren.
Ich danke Euch!
Aachen, den 3. Juni 2023, Dr. Ansgar Klein